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Nachhaltigkeit im Schweizer Retailbanking

Mit der vorliegenden Ratingstudie will der WWF Schweiz die Auswirkungen des Schweizer Retailbanking- Sektors sowie von dessen 15 grössten Exponenten (gemäss Bilanzsumme) prioritär auf die Umwelt, z.T. auch auf die Gesellschaft, objektiv beleuchten und bewerten.
Nachhaltigkeit im Schweizer Retailbanking



Einleitung


2015 und 2016 waren zukunftsweisende Jahre hinsichtlich der weltweiten nachhaltigen Entwicklung. Im September 2015 wurden in New York die globalen Ziele zur nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) der Vereinten Nationen verabschiedet. Beim Klimagipfel im Dezember 2015 folgte das internationale Abkommen zur Begrenzung der globalen Erwärmung, welches auf Länderebene teilweise bereits in quantifizierbare Ziele ausformuliert wurde. Beides sind richtungsweisende Vereinbarungen, die Klarheit über die notwendige Nachhaltigkeitsentwicklung schaffen.

Des Weiteren wurden 2015 und 2016, teilweise unter Mitarbeit der Schweiz, spezifische finanzmarktbezogene Initiativen vorbereitet, die zum Erreichen der genannten Ziele beitragen sollen:

● der Abschlussbericht zur «Inquiry into the Design of a Sustainable Financial System» durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) im Oktober 201515;

● die Errichtung der Green Finance Study Group unter Chinas G20-Vorsitz im Jahr 2016 und ihre Weiterführung unter der deutschen Präsidentschaft;

● die Gründung der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) des Financial Stability Board (FSB), die zielgerichtete Vorschläge zur Unternehmensberichterstattung ausarbeiten soll, um die Datengrundlage für klimabezogenes Risikomanagement zu schaffen;

● die Europäische Kommission gab im Dezember 2016 die Zusammensetzung der Hochrangigen Sachverständigengruppe für nachhaltige Finanzierungen bekannt. Die Gruppe umfasst 20 Entscheidungsträger aus Zivilgesellschaft, Finanzsektor und Wissenschaft.

Diese und weitere Entwicklungen reflektieren die steigende Annäherung und die wachsende Dynamik hinsichtlich der Nachhaltigkeitsthematik seitens der finanzpolitischen Entscheidungsträger sowie der Finanzbranchen weltweit. Sie setzen sich zunehmend mit internationalen Aufgaben – auch im Hinblick auf die globale Nachhaltigkeit – auseinander und bestätigen so die Notwendigkeit, die weltweiten Investitions- und Finanzierungsströme auf nachhaltige Entwicklungsschwerpunkte auszurichten. Dies unterstützt sowohl die Nachhaltigkeit des Finanzsystems als auch die Finanzierung nachhaltiger Aktivitäten und dient somit als Grundpfeiler für die langfristige Stabilität dieses Systems.

Aufgrund seiner internationalen Vernetzung und seiner Bedeutung für die globale Wirtschaft ist der Finanzplatz Schweiz und damit auch der Retailbanking- Sektor massgeblich von diesen Entwicklungen betroffen und kann einen aktiven Beitrag dazu leisten.

Mit seinem Engagement innerhalb der inländischen und der globalen Finanzindustrie versucht der WWF Schweiz zusammen mit seinem internationalen Netzwerk, die Kapitalströme für eine umweltfreundliche und sozialverträgliche Wirtschaft zu fördern. Im Dialog mit den verantwortlichen Stakeholdern sollen die dafür notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit in Zukunft ein Leben unserer Gesellschaft im Einklang mit der Natur gewährleistet ist.

Dementsprechend arbeitet der WWF Schweiz seit vielen Jahren mit Finanzunternehmen und institutionellen Investoren auf Projektbasis zusammen. Produkte dieser Arbeit sind z. B. der WWF Report «Environmental Performance of Swiss Banks», der 2012 gemeinsam mit dem Wirtschaftsprüfungsund Beratungsunternehmen KPMG veröffentlicht wurde, sowie die 2016 publizierte WWF Ratingstudie «Schweizer Pensionskassen und verantwortungsvolles Investieren» in Kollaboration mit ShareAction. Darauf aufbauend und im Zusammenhang mit der 2016 verabschiedeten WWF Schweiz Branchenstrategie entstand die vorliegende WWF Ratingstudie «Nachhaltigkeit im Schweizer Retailbanking».

In diesem Sinne erwartet der WWF Schweiz von einer Retailbank, dass sie eine dauerhaft faire Balance zwischen in erster Linie umweltbezogenen sowie gesellschaftlichen und ökonomischen Interessen ihrer Stakeholder herstellt und kontinuierlich fördert. In einem sich konstant wandelnden Umfeld sollen die Retailbanken der Realwirtschaft und der Gesellschaft insgesamt als generationenübergreifender Partner dienen. Diese anspruchsvolle Aufgabe bildet das Fundament für ein nachhaltiges und gesundes lokales Bankensystem und ist eine wichtige Voraussetzung (jedoch keine Garantie) für eine nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft und unserer Gesellschaft.


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