Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) spielen sowohl für institutionelle als auch private Anleger zunehmend eine wichtige Rolle. Die Praxis des ESG Investing hat ihren Ursprung in der sozial verantwortlichen Geldanlage (Socially Responsible Investing, SRI) der 1960er-Jahre. Anleger begannen, aufgrund bestimmter Geschäftsaktivitäten, wie der Tabakerzeugung oder Verstrickungen in das südafrikanische Apartheid-Regime, Aktien oder ganze Sektoren aus ihren Portfolios zu verbannen.
Noch heute sind ethische Überlegungen und die Abstimmung des Portfolios auf persönliche Wertvorstellungen die allgemeine Motivation vieler ESG-Anleger. Jedoch wächst das ESG Investing und entwickelt sich rasant, da viele Investoren neben konventionellen Finanzdaten nun auch ESG-Kriterien in den Investment-Prozess mit einfließen lassen wollen.(Source: MSCI)
ESG Investing ist ein Begriff, der oft als Synonym für nachhaltige Geldanlage, Socially Responsible Investing, Mission Investing oder Screening gebraucht wird. Wir bei yourSRI definieren ESG Investing als die Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien – neben Finanz-Kennzahlen – im Rahmen von Investitionsentscheidungen.
In der jüngeren Vergangenheit haben die Berücksichtigung von ESG-Faktoren unter institutionellen Anlegern und das damit verbundene Wachstum von ESG-Fondsvermögen rasant zugenommen. Obwohl dieses Wachstum auf vielerlei Aspekte zurückgeführt werden kann, hat unser Partner MSCI drei Hauptfaktoren für ESG Investing ermittelt:
Globale Herausforderungen in puncto Nachhaltigkeit, wie etwa Hochwasserrisiken und der Anstieg des Meeresspiegels, Datenschutz und Datensicherheit, der demografische Wandel sowie zunehmende regulatorische Anforderungen, konfrontieren Anleger mit neuen Risikofaktoren, die zuvor womöglich unerkannt geblieben sind. Angesichts einer zunehmenden Komplexität für Unternehmen weltweit, sind moderne Anleger geneigt, ihre traditionellen Anlagestrategien zu überdenken.
Für die nächsten zwei bis drei Jahrzehnte wird vermutet, dass die Generation der Millennials zwischen 15 und 20 Billionen US-Dollar allein in US-amerikanische ESG-Vermögenswerte investieren könnte, was das Volumen des US-amerikanischen Aktienmarktes in etwa verdoppeln würde. Aus einer zunehmenden Zahl an Studien geht eine erhöhte Nachfrage nach diesen Anlageformen unter Millennials sowie Frauen hervor.
Angesichts besserer Unternehmensdaten sowie besserer ESG-Forschungs- und Analysemöglichkeiten nimmt die Zahl systematischer, quantitativer, objektiver und finanziell relevanter Strategien im Hinblick auf zentrale ESG-Themen zu. Zweckmäßigere Daten und Analysen haben den Weg für zahlreiche Studien zur genaueren Untersuchung des ESG Investing geebnet.
Im Zentrum der allgemeinen Diskussion rund um ESG Investing steht die Annahme, dass sich eine Berücksichtigung von ESG-Faktoren bei Investitionsentscheidungen negativ auf die Performance auswirkt. Einige Studien zeigen jedoch, dass Unternehmen mit soliden ESG-Strategien über gewisse Zeiträume niedrigere Kapitalkosten, eine geringere Volatilität und weniger Fälle von Bestechung, Korruption und Betrug aufwiesen.
Daher mag es nicht überraschen, dass eine Vielzahl von akademischen und Investorenstudien der vergangenen Jahre für Portfolios, die neben einer präzisen Finanzanalyse auch zentrale ESG-Faktoren berücksichtigten, ein historisch gesehen geringeres Risiko und mittel- bis langfristig sogar eine Outperformance ermittelt haben.
Allgemein wurden Unternehmen mit höheren ESG-Ratings mit einer höheren Rentabilität, geringeren Tail-Risiken sowie einem niedrigeren systematischen Risiko in Verbindung gebracht.
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